Redet doch einfach mal miteinander!

Was ist Sprechfunk?

Sprechfunk heißt, dass man von Funkgerät zu Funkgerät miteinander redet. Also ein bisschen wie telefonieren, nur weiß man vorher meistens nicht, mit wem man sprechen wird.

Am Meisten Spaß machen Amateurfunkverbindungen über Kurzwelle. Damit könnt ihr in der Regel Pfadfinder in ganz Deutschland und anliegenden Ländern, mit viel Glück aber sogar in Amerika oder Australien erreichen.

Was brauchen wir dafür?

Am Wichtigsten ist die Unterstützung durch einen Funkamateur. Wenn ihr niemanden kennt, findet ihr vielleicht eine Ortsgruppe vom DARC in eurer Nähe: https://www.darc.de/presse/ansprechpartner-in-ihrer-naehe/ . Ansonsten können auch wir euch gerne weiterhelfen. Gebt dazu einfach in unserem Kontaktformular an, wann und wo ihr Hilfe benötigt. Wir versuchen dann, einen Kontakt zu vermitteln.

Dann benötigt ihr ein Amateurfunkgerät inklusive Zubehör und Antenne. Hier kann euch der Funkamateur sicherlich weiterhelfen und Material mitbringen.

Für das Funkgerät braucht ihr am Besten einen Tisch in der Nähe eines Fensters oder einer Tür. Dadurch könnt ihr das Kabel nach draußen zur Antenne führen. Dann braucht ihr draußen viel freie Fläche zum Aufbauen und Abspannen der Antenne. Die Antenne muss möglichst weit oben befestigt werden. Wenn ihr keine Möglichkeit an Haus oder Bäumen habt, könnt ihr einen ausziehbaren Mast verwenden. Oder aber viel pfadfinderischer selber einen aus Bauholz bauen.

Alternativ dazu gibt es auch Techniken, mit denen ein kleines Handfunkgerät ausreicht. Ein Beispiel dafür ist DMR.

Wie läuft so ein Gespräch über Funk ab? Gibt es Regeln?

Ja, leider gibt es so einige Regeln für ein Funkgespräch. So darf man zum Beispiel nur auf bestimmten Frequenzen senden und braucht dafür ein eigenes Rufzeichen. Für die Teilnahme am Jota genügt es aber auch, wenn „euer“ Funkamateur ein Ausbildungsrufzeichen hat. Damit dürft ihr auch ohne eigenes Rufzeichen unter seiner Aufsicht senden. Aber auch für den Ablauf eines solchen Gespräches gibt es ein paar Regeln und Tipps von uns:

1. Dreht ein wenig über die Frequenzen und hört anderen Funkgesprächen zu. Damit bekommt ihr ein erstes Hörgefühl. Denn neben den Gesprächen ist oft ganz viel Rauschen zu hören.

2. Bereit zum Senden? Dann gibt es jetzt zwei Möglichkeiten:

a) Ihr hört jemanden „CQ“ rufen. „CQ“ bedeutet allgemeiner Anruf. Da versucht also jemand, einen Gesprächspartner zu finden. Schreibt euch das Rufzeichen auf. Dann antwortet ihr mit dem Rufzeichen, das ihr gehört habt, für „euer“ Rufzeichen. Wenn ihr also zum Beispiel das Rufzeichen „DB4LB“ gehört habt und selber das Rufzeichen „DN4LB“ habt, ruft ihr „DB4LB“ hier ist „DN4LB“. Am Besten wiederholt ihr euer Rufzeichen anschließend noch einmal. Dann wartet ihr auf eine Antwort…

b ) Ihr sucht eine freie Frequenz. Da ihr andere Pfadfinder erreichen wollt, sind die Pfadfinder-Aufruffrequenzen (siehe unten) eine gute Idee. Dort ruft ihr mehrmals „CQ“ und nennt danach – am Besten auch mehrfach – euer Rufzeichen. Also zum Beispiel „CQ CQ CQ hier ist DN4LB, DN4LB. DN4LB ruft CQ und hört.“ Ihr könnt das „CQ“ auch ergänzen zu einem „CQ Jamboree“ oder „CQ Jota“.

3. Ihr habt einen Gesprächspartner gefunden? Dann tauscht am Besten zuerst Informationen über die Verbindungsqualität aus. Dazu gibt es das RST-Schema. Wie genau das aussieht, erklärt euch am Besten „euer“ Funkamateur.

4. Und worüber redet man jetzt?:

  • Über euren Standort. Der wird oft mit „QTH“ abgekürzt. Also bedeutet „Was ist dein QTH?“ „Wo bist du“?
  • Das Wetter, die Uhrzeit
  • eure Aktivitäten beim Jota und alles was euch sonst noch einfällt. Denkt dabei aber immer daran, regelmäßig euer Rufzeichen zu nennen!

5. Fertig mit dem Gespräch? Das ihr euch für das gute Gespräche bedankt und viele Grüße ausrichtet, ist als Pfadfinder ja wohl selbstverständlich. Ihr solltet aber auch noch eine QSL-Karte verschicken.

Was sollte man sonst noch wissen?

Damit man das Rufzeichen, euren Namen und alle anderen wichtigen Informationen auch gut versteht, solltet ihr sie buchstabieren. Dazu wird im Funkverkehr das Internationale Buchstabieralphabet verwendet.

Bei Verbindungen, bei denen gemorst statt gesprochen wird, haben sich einige Abkürzungen, die QTH-Gruppen, in den Sprechfunk gemogelt.

Pfadfinder-Aufruffrequenzen

  • 80 m: 3.690 MHz
  • 40 m: 7.190 MHz und 7.090 MHz
  • 20 m: 14.290 MHz
  • 17 m: 18.140 MHz
  • 15 m: 21.360 MHz
  • 12 m: 24.960 MHz
  • 10 m: 28.390 MHz
  • 6 m: 50.160 MHz

DMR

Die internationale Talkgroup der Pfadfinder ist die TG907. Für deutschsprachige Kontakte ist die TG263907 vorgesehen, aber auch die TG90710 nutzbar. Genauso gibt es international die TGs 9071 bis 9078.