Zum ersten Mal beim JOTI?

Jeder fängt mal an… Also keine allzu große Scheu, einfach loslegen…
Trotzdem ein paar Tipps oder Überlegungen, damit’s auch beim ersten Mal ein Erfolg wird.

Gerade weil JOTA nicht nach dem Schema „Einschalten – und alles funktioniert 100%“ abläuft, sollte man beim ersten Mal eher schnuppern und nicht versuchen zu klotzen. Man fängt ja auch nicht gleich mit einer Großfahrt an, sondern eher mit einer Wochenendfahrt und sammelt etwas Erfahrung. Ähnlich ist es auch bei JOTA.

Jamboree-on-the-Air (JOTA) nutzt die Möglichkeiten des Amateurfunks, um weltweit mit anderen Pfadfinder-Funkstationen in Kontakt zu kommen. Dazu muss man aber mit einem Funkamateur, der die entsprechende Amateurfunklizenz und das notwendige Equipment besitzt, kooperieren. Europa-Verbindungen gehen immer, weltweite Verbindungen können schon eher knifflig werden und hängen besonders von den sich ändernden physikalischen Bedingungen der hohen Atmosphäre (Ionosphäre) ab, von der Wirksamkeit der Antenne und letztlich auch der Tageszeit. Aber gerade diese Unberechenbarkeit machen auch einen gewissen Reiz des JOTA aus. Wer nur „telefonieren“ möchte, sollte besser zum Smartphone greifen.

Das Wochenende gibt nur den zeitlichen Rahmen, jeder entscheidet selbst, wann und wie lange mitgemacht wird.

Wenn man als Gruppe mitmacht, sollte diese nicht zu groß sein, damit man sich auf JOTA konzentrieren kann und nicht auf das Gruppenmanagement. Man kann aber zuerst auch alleine oder zu zweit teilnehmen, insbesondere, wenn man einen Funkamateur besucht.

Einzige Voraussetzung zur Teilnahme ist die Zusammenarbeit mit einem Funkamateur, der in der Regel auch die notwendige Ausrüstung hat. Deshalb stellt sich immer die Frage:

Wie finden wir einen Funkamateur?

Es gibt etwa 70.000 Funkamateure in Deutschland, über 2 Millionen weltweit.

  1. Option: Im Stamm! Nicht selten findet man unter den Eltern, Onkels und Tanten unserer Pfadfinder*innen einen Funkamateur. Also: Wer hat jemand in der Verwandtschaft mit einer großen Antenne auf dem Dach oder im Garten…?
  2. Option: DARC. Viele Funkamateure sind Mitglied im „Deutschen Amateur Radio Club (DARC)“. Dieser gliedert sich in über 1000 sogenannte Ortsverbände (OV). Auf der Webseite des DARC findet man die Ansprechpartner dieser Ortsverbände: https://www.darc.de/der-club/distrikte/
    Auf dieser Seite nach unten scrollen und auf die passende Region (Distrikte) klicken und schon öffnet sich eine Liste mit den Ortsverbänden dieser Region mit Ansprechperson und Email-Adresse. Beim Klick auf den Ortsverband bekommt man weitere Informationen, oft auch eine Telefonnummer.
    Diese Ansprechpersonen kennen ihre Mitglieder und finden vielleicht jemanden, der mit euch am JOTA teilnehmen möchte.
  3. Option: Rufzeichenliste. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht in gewissen Abständen eine Liste mit allen deutschen Funkamateuren. Jeder Funkamateur hat ein individuelles Rufzeichen als Kennung, das einmalig auf der Welt ist. In Deutschland beginnen die Rufzeichen mit DA, DB, DC bis DP, gefolgt von einer Ziffer und weiteren in der Regel zwei oder drei Buchstaben.
    Diese Liste kann man als PDF downloaden:
    https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Rufzeichenliste/Rufzeichenliste_AFU.pdf?__blob=publicationFile&v=26
    Diese PDF-Liste lässt sich dann nach Orten oder Postleitzahlen durchsuchen. Mit jedem Klick auf die Eingabe-Taste kommt das nächste Suchergebnis.
    Auf diese Weise findet man vielleicht auch bekannte Namen, wie Eltern oder ehemalige Stammesmitglieder. Wenn nicht, dann sollte man, damit man nun nicht ganz im Dunkeln stochert, mal eben an der Adresse vorbeifahren und aufs Dach oder in den Hof schauen, ob Antennen vorhanden sind… Dann z.B. nach Telefonnummer suchen und anrufen oder kurz an der Tür klingeln.

Wie kann man am JOTA teilnehmen?

Die einfachste Möglichkeit ist, dass man einen Funkamateur zu Hause besucht, wenn dieser eine Kurzwellen-Funkstation samt Antennen aufgebaut hat. Da kann man natürlich nicht mit dem halben Stamm erscheinen, sondern eher nur zu zweit oder zu dritt. Und man sollte sich dann auch eher auf zwei bis drei Stunden, bevorzugt am Samstagnachmittag oder Sonntagvormittag, beschränken.

Manche Ortsverbände haben ein Clubheim mit einer sogenannten Clubstation. Auch hier sind die Antennen meist fest installiert, und der Aufwand ist somit gering. Je nach Größe des Clubheims können hier schon ein paar mehr Pfadfinder*innen teilnehmen, aber trotzdem nicht mehr als etwa sieben. Denn sonst müsst ihr all die noch beschäftigen, die nicht gerade am Funkgerät mithören.

Klar, man findet durchaus vielleicht auch Funkamateure, die Spaß daran haben, ihre Funkstation samt Antennen im Pfadfinderheim oder gar im Lager aufzubauen. Allerdings sollte man dies erst dann in Erwägung ziehen, wenn man schon mindestens einmal „JOTA-Luft“ geschnuppert und Gefallen daran gefunden hat. Und dann gibt es viele Ideen und Vorschläge, was man als Rahmenprogramm für ein ganzes JOTA-Wochenende machen kann.

Weitere Informationen

Auf der deutschen JOTA-JOTI-Seite werden laufend Informationen bis einschließlich JOTA-JOTI-Wochenende ergänzt und hochgeladen: https://jota-joti.de/
Hilfreich sind dort auch die Hintergrund-Informationen für Funkamateure, die ihr vielleicht bei einem Treffen mit Funkamateuren ausgedruckt dabei habt:
https://jota-joti.de/fuer-funker/infos-zur-teilnahme/

Besprecht mit dem Funkamateur, welche Ideen ihr habt und welche Möglichkeiten der Funkamateur hat. Nichts wäre schlimmer, als wenn man mangels Kommunikation aneinander vorbeiplant.
Und schließlich solltest du dich bzw. deine Gruppe noch anmelden, dann gibt es hinterher sogar ein PDF-Teilnahmezertifikat des Weltverbandes. Der Link zum Weltverband hierfür: https://www.jotajoti.info.

Und jetzt könnte es eigentlich sofort losgehen… Wir hören/sprechen uns dann beim JOTA!